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Die lange vorherrschende Vorstellung eines friedlichen Europas gerät zunehmend ins Wanken – spätestens seit der vollumfänglichen Invasion Russlands in die Ukraine. Dieser Krieg markiert nicht nur eine geopolitische Zäsur, sondern stellt auch die Sicherheit europäischer Demokratien infrage, die zunehmend mit neuen Formen der Einflussnahme und Destabilisierung konfrontiert sind. Dabei sind Manipulation und ideologische Steuerung keine neuen Phänomene – sie waren immer Teil politischer Auseinandersetzungen. Die Zeit, in der diese Mechanismen offen und klar erkennbar waren, scheint jedoch endgültig verstrichen, da sie sich heute zunehmend subtiler, vernetzter und schwerer fassbar darstellen. Bedrohungen wirken heute ganzheitlich entlang technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebenen und greifen so auf vielfältige Weise in das Gefüge demokratischer Systeme ein.

 Während Deutschland mit großem Aufwand militärische Strukturen stärkt, bleiben andere Bereiche anfällig. Schutz vor gezielter Desinformation, psychologischer Destabilisierung oder kultureller Spaltung ist kaum vorhanden. Die Verteidigung beschränkt sich auf das Sichtbare, auf das Messbare, während sich die Wirkung hybrider Einflussnahme längst in Räumen entfaltet, die im gesellschaftlichen Bewusstsein kaum verankert sind.